HBV (Holz-Beton-Verbundsystem)

HBV, Holz-Beton-Verbundsystem

Die Holz-Beton-Verbundbauweise hat sich in den letzten Jahren aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften als eigenständige Bauweise etablieren können. Die Holz-Beton-Verbunddecken haben sich bei größeren Spannweiten und hohen bau- physikalische Anforderungen bestens bewährt.


HBV, Holz-Beton-Verbundsystem

Die Grundidee des HBV-Systems besteht darin, einen Holzquerschnitt kontinuierlich mit einem darüber liegenden Betonquerschnitt zu verbinden. Dies wird mit Hilfe des HBV-Schubverbinders erreicht, der sowohl ins Holz als auch in den Beton hineinreicht. Hierzu werden in den Holzquerschnitt ein oder mehrere Schlitze längs des Holzes eingesägt. Danach werden die Schlitze mit einem Klebstoff aufgefüllt und der HBV-Schubverbinder eingeklebt. Nach dem Abbinden des Klebstoffes wirkt der herausragende HBV-Schubverbinder als Abstand-halter der konstruktiven Bewehrung und wird überbetoniert. Eine Folie zwischen Holz und Beton verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit des Frischbetons in den Holzquerschnitt. Der so eingeklebte HBV-Schubverbinder kann sehr hohe Schubkräfte aufnehmen und an den Holzquerschnitt bzw. an die Betonplatte weiterleiten. Bei statischen Einfeldsystemen wird der obenliegenden Betonplatte die Aufnahme der Biegedruckspannung und dem unten-liegenden Holzquerschnitt die Aufnahme der Biegezugspannung zugeordnet.

Der HBV-Schubverbinder sorgt für die Aufnahme des Schubflusses zwischen Holz und Beton. Mindestanforderungen an die Querschnittsabmessungen sowie die Werkstoffgüten sind in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen Z-9.1-557 geregelt.
Holz-Beton-Verbundlösungen vereinigen die positiven Eigenschaften der massiven Stahlbeton-decken mit den Vorteilen der reinen Holzdeckensysteme!

Vorteile von Holz-Beton-Verbund-Decken gegenüber herkömmlichen Holz- oder Stahlbetondecken-Konstruktionen:

  • optimales Ausnutzen der spezifischen Werkstoffeigenschaften (Holz: Zugkräfte, Beton: Druckkräfte, Verbindungsmittel: Scherkräfte)
  • hohe Tragfähigkeit und Biegesteifigkeit der Decke
  • geringe Deckenverformungen infolge hoher Biegesteifigkeit und gleichzeitig geringer Eigenlast
  • hervorragende Bauphysik der Decke in Bezug auf Schwingungsverhalten, Brandschutz, Rauchdichtigkeit, Luftschall- und Trittschallschutz
  • hohe Systemsteifigkeit und -festigkeit durch in die Deckenkonstruktion integrierten Beton
  • aussteifende Wirkung durch Betonplatte (Scheibenwirkung)
  • wirtschaftlichere Systemansätze im Vergleich zu Deckensystemen aus Stahlbeton oder reinen Holzdecken bei vergleichbarem Ausführungsniveau (in der Regel fertige Unteransicht der Decke)
  • Ausführungsvarianten mit sehr hohem Vorfertigungsgrad der Deckenelemente möglich
  • kurze Bauzeiten, da Rohbau der Decke = Ausbau der Decke
  • freie Raumgestaltung durch freie Deckenspannweiten bis 15 m und mehr
  • Sicherheit im Bruchzustand durch duktile Verbindung zwischen Holz und Beton
  • Vielseitigkeit bei statischen Systemansätzen (Einfeldsysteme, Mehrfeldsysteme, Kragarmsysteme)
  • Deckenansichten mit natürlicher Ästhetik und Gestaltungsvielfalt des Rohstoffs Holz
  • geringeres Eigengewicht der Holz-Beton-Verbundecke im Vergleich zu massiven Stahlbeton-decken
  • zusätzliche Verwendungsmöglichkeiten des natürlichen und vielseitigen Baustoffes Holz um langfristig CO2 zu binden und unser Klima zu schützen
  • Nutzung der HBV-Decken mittels Betonkernaktivierung als kostengünstige und innovative Methode zum Kühlen und Erwärmen von Räumen

Das HBV-System weist gegenüber anderen bauaufsichtlich zugelassenen Verbindungsmitteln im Holz-Beton-Verbundbau folgende Alleinstellungsmerkmale auf:

  • einziges Verbindungssystem, dass zugelassen ist für dynamische Beanspruchungen, weshalb Brücken in HBV-Bauweise mit dem HBV®-System möglich sind
  • einziges Verbindungssystem, das im Bereich des Hochbaus nicht nur bei Geschossdecken, sondern auch bei Dach- und Wandkonstruktionen verwendet werden darf
  • einziges Verbindungssystem, bei dem zwischen Holz und Beton nicht nur eine Holzschalung, sondern auch eine Dämmebene angeordnet werden darf

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